Sinner ballte die Siegerfaust

Sinner schlägt Djokovic – Im French-Open-Finale vs. Alcaraz

Freitag, 06. Juni 2025 | 22:50 Uhr

Von: APA/dpa

Bei den French Open kommt es zum Traumfinale zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz. Der Tennis-Weltranglistenerste Sinner aus Südtirol setzte sich am Freitag in Paris in einem hochklassigen Halbfinale gegen den serbischen Rekord-Grand-Slam-Champion Novak Djokovic souverän mit 6:4,7:5,7:6(3) durch. Kurz zuvor hatte der spanische Titelverteidiger Alcaraz von der verletzungsbedingten Aufgabe des Italieners Lorenzo Musetti beim Stand von 4:6,7:6(3),6:0,2:0 profitiert.

Sinner, der ohne Satzverlust im Turnier ins Finale einzog, benötigte gegen Djokovic, der nach hartem Kampf auf seinen 25. Grand-Slam-Titel warten muss, genau 3:16 Stunden. “Es war etwas ganz Spezielles für mich, gegen Novak hier im Halbfinale zu spielen”, sagte der 23-Jährige. “Er ist der beste Spieler in der Geschichte unseres Sports.” Im Endspiel am Sonntag im Stade Roland Garros geht es für den topgesetzten Sinner, der erstmals beim Sandplatz-Klassiker in Paris im Finale steht, um den vierten Grand-Slam-Titel.

Für Alcaraz wäre es der fünfte Triumph. Im Semifinale war der 22-jährige Alcaraz wegen Oberschenkelproblemen bei Musetti nur 2:25 Stunden im Einsatz. “Es ist nie schön, ein Match auf diese Art und Weise zu gewinnen”, sagte Alcaraz. “Lorenzo hat so eine tolle Sandplatz-Saison gespielt. Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird.”

Alcaraz war vor der Partie auf dem Court Philippe-Chatrier noch schnell zum Fußabdruck von Rafael Nadal gegangen und hatte ein Foto gemacht. Die Plakette aus Stein ziert seit diesem Jahr den Centre Court in Paris und wurde bei der emotionalen Ehrung des 14-maligen Paris-Champions zu Beginn des diesjährigen Turniers veröffentlicht.

Alcaraz geriet in Rückstand

Doch zu Beginn des Halbfinales spielte Alcaraz nicht so wie sein legendärer Landsmann, der seine Karriere im vergangenen Jahr beendet hatte und im Stade Roland Garros stets sein bestes Tennis gezeigt hatte. Alcaraz hatte große Mühe mit Musetti, der nahtlos an seine starken Leistungen im bisherigen Verlauf des Turniers anknüpfte.

Alcaraz musste den ersten Satz abgeben und hatte auch danach Schwierigkeiten. Zwar lag er im zweiten Durchgang zweimal ein Break vorn, doch Musetti kam jeweils zurück. Beim Stand von 3:4 trat Alcaraz wütend gegen seine Bank. Erst im Tiebreak schaffte der Favorit den Satzausgleich – danach ging bei Musetti nichts mehr. In nur 21 Minuten holte sich Alcaraz den dritten Satz, Musetti wirkte schon da angeschlagen und ließ sich behandeln. Zwar versuchte es der Italiener noch einmal, doch zu Beginn des vierten Satzes ging es nicht mehr weiter.

Sinner souverän

Einige Stunden später bekam es Sinner im Generationenduell mit dem 38-jährigen Djokovic zu tun. Vor den Augen internationaler Prominenz wie Ex-Profi Andre Agassi, Schauspieler Dustin Hoffmann oder Formel-1-Pilot Isack Hadjar holte sich der Südtiroler im ersten Satz das Break zum 3:2, was zum Satzgewinn reichte. Im zweiten Durchgang legte der als Nummer sechs gesetzte Djokovic angefeuert von den französischen Fans einen Gang zu. Nachdem der Routinier seinen Aufschlag zum 3:4 abgab, glich er mit seinen ersten beiden Breakchancen zum 5:5 aus. Allerdings kassierte Djokovic direkt wieder das Rebreak und musste sich mehrmals am linken Oberschenkel behandeln lassen.

Am Court war Djokovic kein Handicap anzumerken. Im Gegenteil, im dritten Satz entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Spieler brachten ihre Aufschlagspiele oft locker durch. Djokovic erkämpfte sich bei 5:4 und Aufschlag Sinner drei Satzbälle, vergab aber alle. Im Tiebreak hatte Sinner die besseren Nerven und verwandelte seinen zweiten Matchball.

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